Endlich ist es so weit: Die alljährliche Feriensaison ist da! Der Koffer ist gepackt, die Flugtickets für die Reise sind gebucht und eigentlich hat man an alles gedacht – wirklich an alles? Auch daran, dass im Urlaub wichtige Dokumente oder Bargeld gestohlen werden können? Falls man die Frage verneinen muss, sollte man sich in die folgenden Ratschläge zum Thema ‚Sicherheit im Urlaub‘ und ‚Schutz vor Diebstahl‘ vertiefen. Danach sieht man dem Ferienaufenthalt viel gelassener entgegen.
Diebstahl im Urlaub oder in Abwesenheit
Jeder hat schon mal davon gehört, manch einer kennt die Situation aus eigener Erfahrung, niemand will etwas damit zu tun haben: Eigentumsdelikte können unabhängig von Ort und Zeit passieren. In Regionen mit einer hohen Kriminalitätsrate ist die Wahrscheinlichkeit besonders groß. Doch auch das Wochenende im Ferienhaus auf der Nordseeinsel kann mit einem Besuch beim Polizeidezernat und einer Anzeige gegen Unbekannt enden.
Diebstahl im Urlaub heißt nicht nur, während der Ferien bestohlen zu werden. Einbrecher können die leere Wohnung am Heimatort aufsuchen und für ein Urlaubsende mit Schrecken sorgen. Wachsame Nachbarn wirken unschönen Überraschungen entgegen. Vor der Abreise sollten sie über die Dauer der Abwesenheit in Kenntnis gesetzt werden.
Tipps zur Vorbeugung
Während des Aufenthalts an der Urlaubsdestination lässt sich das Risiko eines Eigentumsdelikts minimieren. Neben den bekannten Sicherheitsmaßnahmen ist Umsicht vor allem an unbekannten Orten ein Beitrag zum Schutz des persönlichen Hab und Guts.
Prävention vor Ort
- Warnungen des auswärtigen Amts beachten
- Adressen und Telefonnummern des deutschen Konsulats notieren
- Unterkünfte ausschließlich bei seriösen Anbietern buchen. Im Zweifelsfall helfen Mitarbeiter im Reisebüro bei der Wahl von geeigneten Hotels weiter
- Auf Ausflüge sollten Urlauber nur einen Teil ihres Bargeldes mitnehmen. Geldscheine, technische Geräte oder Ausweise gehören in den Hotelsafe
- Teurer Schmuck sollte im Safe deponiert oder unter der Kleidung getragen werden
- Geldbörsen lassen sich an den Innenseiten von Handtaschen sicher aufbewahren. Die Taschen sollten verschlossen sein und möglichst nah am Körper getragen werden
- Abgelegene Straßen, stark frequentierte Plätze und öffentliche Verkehrsmittel wie Straßenbahnen sind typische Tatorte. Urlauber sollten diese Örtlichkeiten meiden oder sich nur selten dort aufhalten
- Reiseunterlagen, Kreditkarten und Personalausweise kopieren. Die Originale werden im Safe hinterlegt
- Namensschilder verdeckt an Koffer oder Taschen anbringen, damit sie für unbefugte Personen nicht einsehbar sind
Prävention in Abwesenheit
- Vier Augen sehen mehr als zwei. Der Nachbar, ein Familienmitglied oder Freunde aus dem Bekanntenkreis können das unbewohnte Haus während des Urlaubs im Auge behalten
- Zeitschaltuhren und gut sichtbar angebrachte Alarmanlagen an der Hauswand schrecken potenzielle Einbrecher ab
- PCs, Notebooks oder andere Wertgegenstände sollten während der Abwesenheitszeit in einem verschließbaren Schrank gelagert werden
Wissenswerte Informationen zur privaten Ortung des Handys
Die private Handyortung kann bei der Suche nach gestohlenen Mobiltelefonen eine wertvolle Hilfestellung sein. Trotzdem ist Vorsicht geboten: Das Orten von Handys ist ohne triftigen Grund und ohne Erlaubnis durch Dritte nicht gestattet. Ein Diebstahl ist jedoch eine Ausnahme. Gestohlene Geräte dürfen geortet werden. Dieselbe Regel gilt für verlorene Handys. Der Besitzer des Telefons (Verwandter, mitreisender Bekannter etc.) muss im Vorfeld zustimmen. Ohne Einverständniserklärung ist die private Ortung strafbar.
Die Polizei ist von dieser Regel entbunden. Sie darf Handys von fremden Personen ohne Genehmigung lokalisieren.
Checkliste
1. Das Mobiltelefon wurde gestohlen oder ist verloren gegangen -> Ja
2. Der Besitzer des Handys ist mit der Ortung einverstanden -> Ja
3. Ein Polizeibeamter muss das Gerät orten -> Ja
-> Die Ortung ist legal
1. Das Handy wurde nicht gestohlen, sondern soll aus zweifelhaften Gründen (z.B. Kontrolle des Besitzers) geortet werden -> Ja
2. Der Besitzer des Telefons ist mit der Ortung einverstanden -> Nein
3. Ein Polizeibeamter muss das Gerät orten -> Nein
-> Die Ortung ist nicht legal und somit strafbar
Diebstahl im Urlaub – Wie gehe ich damit um?
Wenn die Situation trotz aller Achtsamkeit doch eingetroffen ist, hat man verschiedene Möglichkeiten. Zunächst sollten Betroffene Ruhe bewahren, so schwer es in dem Moment auch fällt. Rationale Entscheidungen können nur in Ruhe getroffen werden. Auf diese Sachlichkeit kommt es im Falle von entwendetem Eigentum an.
Bei einem Raub auf offener Straße sollte keine Gegenwehr geleistet werden! Die Täter können bewaffnet sein. Stattdessen sollte man ihren Forderungen nachgeben und sich keinesfalls gewaltbereit verhalten.
Der Verlust muss zeitnah gemeldet und zur Anzeige gebracht werden. Im Falle eines Diebstahls kann man sich an die örtliche Polizeistelle, Fundbüros oder die Rezeption im Hotel wenden. Bei Urlaubsaufenthalten im Ausland kommen die deutsche Botschaft oder das auswärtige Amt als Anlaufstellen infrage. Gestohlene Bank- oder Kreditkarten müssen umgehend gesperrt werden. Deshalb sollten Betroffene ihren Sachbearbeiter bei der Bank kontaktieren. Er leitet alle notwendigen Schritte in die Wege, damit niemand Zugriff auf das Konto hat.
Die folgenden Fragen werden im Laufe des Gesprächs protokolliert:
- Wer ist bestohlen worden?
- Was ist gestohlen worden?
- Wo ist der Diebstahl vermutlich passiert?
- Wann ist der Diebstahl ungefähr passiert?
- Wer wurde über den Verlust informiert (Polizei, Behörde etc.)?
Polizeiliche Rückfragen
- Gibt es Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben und den oder die Täter beschreiben können?
- Unter welcher Kontaktadresse oder Telefonnummer ist der Geschädigte während seines Urlaubs erreichbar?
- Wie hoch war der Sachwert des gestohlenen Gegenstandes?
Ein paar Worte zum Schluss
Die Ferienzeiten sind die schönsten Tage des Jahres. Aus diesem Grund ist eine vorausschauende Planung wichtig, die auch die eigene Sicherheit mit einschließt. Die Gefahr, im Urlaub bestohlen zu werden, lässt sich mit einfachen Mitteln verringern.
Vorsicht ist an jedem Urlaubsort angebracht. Ein gesundes Misstrauen, das Vermeiden von Menschenmassen sowie der Verzicht auf die Mitnahme von Wertgegenständen sind geeignete Vorkehrungen zum Selbstschutz. Ein gemeinsamer Urlaub mit anderen Mitreisenden macht nicht nur bei den täglichen Unternehmen mehr Spaß, sondern bietet zusätzlichen Schutz vor Taschendiebstählen. Täter trauen sich an geschlossene Gruppen seltener heran als an Alleinreisende. Aus dieser Tatsache können Urlauber ihren Nutzen ziehen.